Vorträge des Freiburger Entomologischen Arbeitskreises
2017 - 2018

Die Vorträge beginnen jeweils 20.00 Uhr s.t.
im Zoologischen Institut der Uni Freiburg, Hauptstraße 1,
im großen Hörsaal bzw. im Seminarraum 1048 im 1. OG

Achtung Ausnahme am 16.04.2018

Wir bitten um pünktliches Eintreffen, da der Haupteingang kurz nach 20.00 Uhr geschlossen werden muss.

                      Gäste sind stets willkommen!

Erwünscht sind an den Abenden auch Kurzberichte und Hinweise auf interessante
Funde oder Zuchtergebnisse, neue Literatur, Erfahrungen mit Fangmethoden usw.
 


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Waldnaturschutz zwischen Umweltpolitik und Eigentümerzielen

Dr. Gerhard Schaber-Schoor, MLR Stuttgart

Wald hat bekanntlich unterschiedliche Funktionen, die sich in der Praxis nicht immer unter einen Hut bringen lassen. So wird auch die Forderung nach mehr Naturschutzmaßnahmen von Waldbesitzern oft ungern gehört. Dieses Spannungsfeld wird von Gerhard Schaber-Schoor beleuchtet. Er beschäftigt sich seit langem mit Fragen der Biodiversität und des Naturschutzes im Wald und war an der Erarbeitung des baden-württembergischen Alt- und Totholzkonzeptes maßgeblich beteiligt. Nach dem Vortrag, bei dem es auch um Ziele und Konzepte des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) geht, steht er für Fragen, Anregungen und Vorschläge zur Verfügung. Gemeinschaftsveranstaltung mit dem BLNN und dem Schönbergforum der Umweltverbände

Gemeinschaftsveranstaltung mit dem BLNN und dem Schönbergforum der Umweltverbände

Zoologisches Institut Freiburg, Hauptstr. 1, Großer Hörsaal

PDF des Vortrages Waldnaturschutz



Entomologenstammtisch im Zoologischen Institut

Informations- und Erfahrungsaustausch, Planungen des FREAK, Bestimmungshilfen, interessante Sammelergebnisse etc. - Gäste sind willkommen!

Zoolog. Institut, Seminarraum 1048 im 1. OG



NEU im Programm:
Die Quellenfauna Islands

Agnes-Katharina Kreiling (Hólar University College/University of Iceland)

Island ist eine vulkanisch aktive Insel und besitzt eine hohe Zahl an Geothermalgebieten mit heißen Quellen. Daneben finden sich aber auch kalte Quellen. Dies sind ideale Voraussetzungen, um den Einfluss der Wassertemperatur auf die Quellfauna zu untersuchen. Im vorgestellten Projekt wurden 49 heiße und kalte Quellen besammelt und deren Invertebratenfauna bestimmt. Der Fokus richtete sich hierbei auf die Larven der Chironomiden als dominante Gruppe der Quellbesiedler.

Zoologisches Institut Freiburg, Hauptstr. 1, Großer Hörsaal



Entomologischer Jahresrückblick 2017 mit Kurzbeiträgen

Unter anderem:
– Höhlen und Höhlenkäfer in den italienischen Südalpen 2017 (Wolfgang Pankow)
Camptopus lateralis, eine für B-W neue Wanzenart (Birgit Frosch)
– Efeu-Seidenbiene und ihr Brutschmarotzer Stenoria analis, Meloidae (Klaus Rennwald)
– Ungewöhnliches zum Körnerbock Megopis scabricornis (Frank Baum und Sabine Rennwald)
– und weitere Beiträge ...

Zoolog. Institut, Seminarraum 1048 im 1. OG



Zur Situation von Schadinsekten im Forst, mit Schwerpunkt „Borkenkäfer im Nationalpark Schwarzwald“

Dr. Reinhold John (FVA Freiburg, Abtlg. Waldschutz)

Von den zahlreichen Insekten, die an Waldbäumen leben, können nur wenige unter Umständen zu gefährlichen Schädlingen werden. Dazu gehört insbesondere ein Borkenkäfer, der „Buchdrucker“ Ips typographus, der bei Massenvermehrung in sturmgeschädigten oder überalterten Fichtenbeständen erhebliche Schäden verursachen kann. R. John wird über die Situation im Nationalpark Schwarzwald und auf kleineren Problemflächen (z.B. Napf, Belchen) sowie über das von der FVA durchgeführte Borkenkäfer-Monitoring- und Forschungsprogramm berichten. - Abschließend wird kurz die Situation bei einigen weiteren potentiellen Forstschädlingen angesprochen (Asiatischer Laubholzbockkäfer, Buchsbaumzünsler u.a.).

Zoologisches Institut Freiburg, Hauptstr. 1, Großer Hörsaal



Bemerkenswerte xylobionte Käferarten am Schönberg bei Freiburg

Dr. Frank Baum (Staufen)

Am Schönberg findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume, u.a. altholzreiche Waldbestände und Streuobstwiesen mit überalterten Bäumen. Hier kommen zahlreiche Käferarten vor, die sich in oder an alten Bäumen entwickeln – in Mulmhöhlen, Baumpilzen, totem Holz und unter toter Rinde. Viele dieser Arten sind Seltenheiten, manche sind auffallend durch ihre Größe oder Färbung. - Neben den Arten vom Schönberg werden auch einige xylobionte Besonderheiten aus der Nachbarschaft vorgestellt.

Zoologisches Institut Freiburg, Hauptstr. 1, Großer Hörsaal



Auf der Spur von Schmetterlingen, Käfern und Bienen - Ursachen, Folgen und Konsequenzen des Insektensterbens aus wissenschaftlicher Sicht

Prof. Dr. Josef Settele (Halle/Saale)

Seit einigen Jahren ist bei uns ein erschreckender Rückgang der Insektenfauna und auch einiger Vogelarten unübersehbar. Die vermuteten Ursachen sind vielfältig und haben nicht unerheblich mit der Praxis der modernen Landwirtschaft zu tun: Von der Monotonisierung und Ausräumung der Landschaft bis zum großflächigen Einsatz von Pestiziden, daneben aber auch Flächenverbrauch und Zerschneidung der Landschaft. Die Entwicklung ist besorgniserregend, Gegenstrategien sind gefragt. - Prof. Dr. J. Settele ist Entomologe, Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer für Ökologie mit Schwerpunkt Naturschutz, Landnutzung und globaler Wandel. Er wird aufgrund seiner Kenntnisse und eigener Erfahrungen über die bedrohliche Entwicklung, über mögliche Ursachen und notwendige Gegenmaßnahmen berichten.

Eine Veranstaltung der Ökostation Freiburg in Kooperation mit dem FREAK.

18.00 Uhr!, in der Ökostation Freiburg, Falkenberger Straße 21B (Seeparkgelände).



Nicht nur der Kondor fliegt über Peru: Libellen und andere Kleinodien

Dr. Holger Hunger und Dr. Franz-Josef Schiel (Freiburg)

Die Entdeckung einer neuen peruanischen Kleinlibellenart in einem kurzen, isolierten Quellbach auf 4.500 m im Jahr 2007 durch die Referenten regte zur Suche nach weiteren Libellen an. So wurden 2015 verschiedene weitere Gebiete in Peru bereist, die teilweise aus libellenkundlicher Sicht zuvor "Terra incognita" waren. In ihrem Vortrag mit Bildern und Videosequenzen liefern die beiden Biologen einen bunten Reisebericht, in dem es nicht nur um Libellen und deren mögliche Zeigerfunktion für den Klimawandel, sondern auch um Flora und Fauna allgemein sowie um Land und Leute gehen wird.

Zoologisches Institut Freiburg, Hauptstr. 1, Großer Hörsaal



Kontakt für eventuelle Rückfragen zum Programm:
Dr. Frank Baum, Weiherweg 13, 79219 Staufen, Tel.: 07633/6576, fr.baum(a*)gmx.de
Wolfgang Pankow, Hauptstr. 22, 79804 Dogern, Tel. 07751/700714,  wolfgang.pankow(a*)t-online.de
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